Samstag, 15. Oktober 2011

27.09.2011

Schnell noch den großen Rucksack holen, die wichtigsten Sachen einpacken und das Geld gut verstauen.
Auf geht es zur Schule. An der Schule angekommen fragen Max und ich erstmal Yvonne, ob sie uns nach der Schule mit nach Ohrigstad nehmen könnte, da wir ein paar Zutaten einkaufen möchten und uns gesagt wurde, dass es in Ohrigstad einen relativ großen Supermarkt gibt, indem wir einkaufen können.
Aber sie ist gar nicht selbst mit Auto gekommen. Schade, aber ah eine neue Möglichkeit tut sich auf. Yvonne fragt Aletta, ob sie uns mitnehmen kann. Allerdings fährt diese nach Burgersfort, eine größere Stadt ungefähr 1 ½ Stunden von Kgautswane. Max und ich überlegen wie wir denn dann von da wieder zurückkommen könnten und hören, dass man auch mit einem Taxi zurückfahren kann. Wir fackeln nicht lange und stimmen zu. Eigentlich haben wir von Connie und Mama Clara gehört, dass wir nicht nach Burgersfort dürfen, weil es dort zu gefährlich ist.
Na ja mal schauen was uns dort erwartet.
Wie der Zufall es will, endet heute die Schule auch schon um 11 Uhr aufgrund einer Lehrerkonferenz.
Yvonne und Aletta machen sich auf dem nach Burgersfort schon über uns lustig, da es so schon ein sehr heißer Tag ist und sie meinen in Burgersfort wird es noch viel heißer. Außerdem weisen sie uns darauf hin, dass wir auf keinen Fall unsere Jacken ausziehen dürfen, da wir uns sonst sehr stark verbrennen würden.

Nach einer langen und heißen Fahrt, sind wir dann da. Es ist noch eine Lehrerin mitgekommen, sie soll auf uns warten. Aletta setzt uns nur ab und muss noch wo anders hin, sie sagt, wenn wir fertig sind, können wir sie ja anrufen und mit ihr und der anderen Lehrerin wieder zurückfahren.
Zuerst zeigt uns die dagebliebene Lehrerin (keine Ahnung wie sie heißt) den Spar, da sie ja meint wir wollen nur einkaufen. Natürlich haben wir auch damit spekuliert uns, wenn wir schon mal da sind auch die Stadt angucken zu können und etwas leckeres zu essen.
Die Lehrerin will draußen auf uns warten.
Mmhh schon mal blöd, da ich eigentlich dachte wir könnten chillig einkaufen. Wir brauchen ja auch ein paar mehr Sachen.

Beim Spar angekommen müssen wir erstmal unsere Rucksäcke abgeben. Merkwürdig seinen großen Rucksack abzugeben. Na hoffentlich bekommen wir unsere Sachen auch alle wieder.
Okay der Supermarkt sieht ja ganz viel versprechend aus, relativ groß. Da muss es ja wohl unsere Zutaten geben.
Zu erstmal ein paar Süßigkeiten einkaufen.
Warum sind denn so viele Regale leer? Völlig leer? Und warum bauen die den Supermarkt mit solch einer Lautstärke um, obwohl er geöffnet ist? Bei uns in Deutschland würde das entweder am Wochenende passieren oder der Markt kurz für ein paar Tage geschlossen werden, aber gut. Anderes Land, andere Sitten.
Bei diesen leeren Regalen, fange ich langsam an zu zweifeln, ob wir wirklich alles bekommen. Wir brauchen immerhin noch die Zutaten für die Spaghetti Bolognese und die Pizza.

Die Lehrerin kommt zwischen durch vorbei und schaut, was wir solange darin treiben. Ich versuche ihr zu erklären, dass unser Einkauf länger dauern kann und das wir danach noch gerne etwas essen und uns die Stadt angucken wollen.
Daraufhin läuft sie ohne ein Wort zusagen einfach weg. Na toll, was war das denn jetzt?
Egal weiter einkaufen.
Es gibt hier kein Kochschinken. Gibt es hier überhaupt so was wie Aufschnitt? Hühnchen, Hühnchen, ah was anderes oh Hühnchenbeine mit noch Krallen dran. Yami, Yami aber keine Salami oder so etwas Ähnliches.
Das Käseregal ist auch so gut wie ausgeräumt, immerhin bekommen wir geriebenen Gouda.
Auch die anderen Zutaten, wie Mehl, Ananas, Mais und solches haben wir nach längerem Suchen auch mal gefunden.
So jetzt fehlt noch Fleisch, welches auf die Pizza passen würde, wenn es geht noch leckeren Mozarellakäse und natürlich Hefe. Schade was heißt Hefe eigentlich auf Englisch? Vielleicht hätte man das vorher mal nachschlagen sollen, dann könnte man auch fragen.
Vielleicht haben wir ja im nächsten Laden Glück.
Nachdem wir unseren großen Einkauf verstaut haben gehen wir aus der „Einkaufspassage“ (wenn man es so nennen mag) und gucken erst einmal, wo wir sind.
Okay die Lehrerin, die auf uns warten wollte ist weg und die uns hingefahren hat zeigte uns eine Richtung, in der es eine Straße mit guten Geschäften geben soll.
Also auf dahin.
Es ist total heiß, um die 37 Grad und die Sonne knallt erbarmungslos vom Himmel. Der Einkauf ist viel zu schwer, die ganzen Kosnervendosen wiegen einiges.
Max und ich sind uns einig, dass wir erstmal etwas zu essen brauchen und wollen eigentlich zu KFC. Aber eine Fast Food Kette namens „Chicken licken“ muss es auch tun, da wir keinen Plan haben, wo sich der besagte KFC befindet.
Während des Essenbestellens fällt mir mal wieder auf, dass ich im Englischunterricht mal lieber besser hätte aufpassen sollen oder das man in der Schule nicht gerade sehr viele hilfreiche Vokabeln für den Alltag lernt. Aber ich habe irgendwie mein Essen bekommen.

Max und ich sind total fertig und durchgeschwitzt und haben keinen Plan wo wir eventuell noch unsere fehlenden Zutaten herbekommen könnten. Leider ist es nicht so wie in Deutschland das es ca. alle zwei Geschäfte einen Supermarkt gibt, in dem man nahe zu alles bekommt was man braucht.
Aber da ist noch ein Supermarkt, total überfüllt, aber was solls.
Max wartet draußen mit unserem Einkauf und ich wage mich in die Höhle des Löwen und gehe hinein.
Die Gänge sind so was von eng und voll. Da bekommt man ja kein Bein mehr an die Erde. Auch hier wird umgebaut und viele Regale sind einfach mal komplett leer.
Supi, auch hier nichts außer Biltong (die Zunge von der Kuh), irgendwelche Hähnchenteile und merkwürdiger Schinkenwurst. Also nichts für die Pizza dabei.

Wir sind noch ein bisschen weiter gelaufen, aber haben kein weiteren brauchbaren Laden entdeckt. Die Stadt ist einfach mega voll und über nur Dunkelhäutige. Nichts gegen sie, aber da Connie und Mama Clara einen immer warnen, bekommt man schon ein merkwürdiges Gefühl, vor allem weil man als Weißer immer angestarrt und begafft wird.
Es ist einfach zu heiß, sodass man auch keine Lust mehr hat sinnlos umherzulaufen und nach weiteren Geschäften zu suchen.
Also auf zu den Taxen. Eigentlich wollten wir ja mit Aletta zurückfahren, aber da wir uns ja von der anderen Lehrerin getrennt haben, denke ich mal, dass wir dann auch nicht mit denen zurückfahren können.
Aber anrufen sollten wir sie trotzdem, vor allem weil sie uns darum gebeten hatte.
Max telefoniert mit ihr. Sie meint sie will zurückrufen und wäre noch irgendwo in Burgersfort.
Das mit dem bald zurückrufen kennen wir schon und wissen, dass es sehr lange dauern bzw. gar nicht passieren kann.
Deshalb gehen wir zu dem Taxi mit der Aufschrift „Kgautswane“. Wir haben Glück das Taxi fährt über Ohrigstad nach Kgautswane. Wir müssen insgesamt 40 Rand jeder zahlen und das zahlen die anderen auch, also wurden wir nicht übers Ohr gehauen. Das ist doch schon mal gut.
Einziger Haken an dem Taxi, es fährt erst los, wenn alle Plätze besetzt sind. Das machen hier alle so, die Fahrt soll sich ja auch lohnen.
Also wartet man in dem stickigen und heißen Taxi darauf, das auch andere nach Kgautswane wollen und das möglichst bald.
Nach ca. einer viertel Stunde fängt sich das Taxi an zufüllen.
Juhuuu es ist fast voll, nur noch ein Platz oder so frei, also geht es gleich los. Gott sei Dank, denn ich sitze ganz hinten in der Ecke. Die Taxen hier sind eng und die Sitze auch. Man sitzt dem anderen quasi auf dem Schoß und meine kurzen Beine passen gerade so hinter den anderen Sitz, also größere Leute haben da so ihre Schwierigkeiten.
Neben mir sitzt eine mit Tüten und Kind voll bepackte Mutter.
Auf einmal klopft es an meiner Scheibe, eine nervöse und aufgelöste Aletta steht vor meinem Fenster. Sie ruft nur:“ Kommt raus, kommt raus aus dem Taxi.“
Lustig, hat sie sich mal angeschaut wie voll das Taxi ist. Somit musste ich über die Personen klettern, die waren natürlich nicht sehr begeistert.
Aletta konnte mit dem Taxifahrer verhandeln, sodass wir unser Geld bis auf 10 Rand Entschädigung wieder bekamen, weil dadurch waren ja kurz vor Abfahrt wieder zwei Plätze frei. Die anderen Taximitfahrer waren daher sehr genervt von uns und nicht gerade erfreut, dass wir ausgestiegen sind.
Aletta führt uns zu ihrem Auto und meint sie hätte probiert uns anzurufen und hat sich schon große Sorgen gemacht, weil wir nicht ran gegangen sind. Sie hat alles nach uns abgesucht, sie dachte schon uns wäre etwas Schlimmes passiert.
Wir haben das Telefon einfach nicht gehört. Uuupppss.

So können wir wenigsten gemütlich und schnell nach Hause fahren und vor allem günstiger.
Ich versuche ihr Hefe zu erklären ohne die Vokabel dafür zu wissen. Und frage, wo wir unsere noch fehlenden Zutaten bekommen könnten.
Meine Erklärungen scheitern natürlich, aber sie meint wir sollen es nachschlagen und Yvonne, eine Lehrerin von uns wir es dann versuchen in Lydenburg zu besorgen.
Das klingt doch viel versprechend.
Somit haben wir dann an diesem Abend leckere Spaghetti mit Bolognese gekocht und die Pizza etwas verschoben.

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