Montag, 26. September 2011

19.09.2011

Ich bin wieder früh aufgestanden.
Mal wieder warteten wir auf den Journalisten, der dann schließlich heute „nur“ eine halbe Stunde zu spät kam.
Also Journalist ist dann doch wirklich zu hoch gegriffen. Er hat nur gefragt wie es uns geht und dann hat er uns seinen Laptop gegeben und meinte wir sollten mal einen Text schreiben.
Auf Englisch gar nicht so einfach und vor allem weiß man ja auch nicht genau was man schreiben soll, was wichtig ist und was nicht. Aber Julia, die das „Schreibruder“ in die Hand genommen hat, hat es meiner Meinung nach mit Connies Unterstützung meistern können.
Ein Foto hat er gemacht und das war es. Toller Journalist sag ich da nur, ach so zur Info er arbeitet sogar für das Gouverment und für den Präsidenten.
Mal sehen was da so heraus kommt. Connie meinte, wir bekommen wahrscheinlich die Zeitung oder den Artikel.

Nachdem ich mal wieder ungeduldig ewig lange gewartet habe, bis es weiter ging, sind wir zu unseren Projektorten gefahren. Diesmal hatten wir ein bestelltes Taxi, das eigentlich hätte um viertel vor 11 Uhr kommen sollen, was sich aber schließlich erst gegen halb eins, eins blicken lassen hat.
Zuerst sind wir zu Julias und Amelies Einsatzstelle, der Maokeng Secondary School gefahren.
Amelie ist leider sehr krank, sie muss zu Hause bleiben, aber wir hoffen, dass es ihr bald wieder besser geht.
Dann haben wir uns auch Frederikes Kindergarten angeguckt. Also der Kindergarten hat nichts gemein mit unseren zu Hause.
Ich denk gerade daran, wie oft alleine bei uns in Gehlenbeck die Kindergärten und die Grundschule erneuert und renoviert werden. Wie gut wir es hatten mit den ganzen Spielsachen und Spielplätzen, die bei uns in Deutschland dann einfach mutwillig zerstört werden.
Hier im „Chreech“ (Sepedi für Kindergarten) haben die gar nichts. Wirklich nichts! Es gibt zwar abgezäuntes Gelände, aber darauf befinden sich nur ein kleines Häuschen, mit kargen, trostlosen und kleinen Räumen für die Kinder und ein kleines Toilettenhäuschen.

Hannes arbeitet im „Elderly Club“ bei dem es ebenfalls einen Kindergarten mit gibt. Da die Älteren nicht den ganzen Tag und nicht jeden Tag da sind, soll er dann im Kindergarten mithelfen. Auch hier gibt es so gut wie nichts und die Gebäude sind trist und farbenlos.

Max und meine Legoleng Primary School sieht sehr freundlich aus. Es ist ein relativ großes mit Stacheldraht abgezäuntes Gelände. Es gibt mehrere Gebäude und sogar ein paar Pflanzen und Blumen.
Die Lehrer scheinen sehr nett, der Direktor war aber nicht da, sodass wir uns bei ihm noch Morgen vorstellen müssen.
Die Schule wirkt sehr viel versprechend, ich freu mich schon auf Morgen, wenn wir richtig starten können in der Schule. Ich bin sehr gespannt auf die Aufgaben und allgemein auf die Arbeit. Immerhin wird das meine Hauptbeschäftigung für das nächste Jahr sein, so ist schon sehr aufregend und wichtig.

18.09.2011

Ich hab schlecht geschlafen und musste schon um 6.15 Uhr aufstehen, da ich beim Frühstück helfen sollte.
Da ich wenn ich müde bin ein ziemlicher Morgenmuffel bin, kann man sich vielleicht vorstellen wie es ist in die Küche zu gehen und mit zwei Frauen zu kochen, die fast ausschließlich Sepedi sprechen.
Aber sie waren nett und zeigten mir was ich machen sollte.
So raspelte ich Zwiebeln und Tomaten, kochte eine Suppe und machte Rührei.
Natürlich (gut erzogen :D) habe ich meinen Dreck wieder weggemacht und aufgewaschen.

Dann sind die anderen irgendwann aufgestanden und „Gott sei Dank“  sie mochten mein Frühstück ;).

Außerdem haben wir heute Müll aufgesammelt.
Gestern war ein Fußballspiel hier auf dem Fußballfeld. Es kamen verschiedene Schulmannschaften mit Bussen und eine Menge Kids zum zuschauen.
Hier ist es anscheinend nicht üblich seine Sachen in den Müll zu schmeißen, sodass deren Müll und auch kaputte Glasflaschen überall herumliegen.
Der Müll wird abends verbrannt, also riecht die Luft unangenehm und durch unser Müllsystem wissen wir auch wie schädlich es ist, das ganze Plastik und den anderen ‚Kram zu verbrennen und einzuatmen.
Um den Müll schert sich hier eigentlich keiner, daher waren sie überrascht und auch erfreut, dass wir freiwillig Müll aufsammeln.

Eigentlich mussten wir so früh aufstehen, weil ein Zeitungsmann kommen wollte.
Er sagte er wolle zwischen morgens und mittags 1.00 Uhr kommen.
Schließlich kam er gar nicht und das frühe aufstehen am Sonntag und das warten war umsonst.

Das ist etwas hier in Südafrika an das ich mich glaube ich sehr schwer gewöhnen werde. Es werden Zeiten und Termine vereinbart, aber eigentlich nie eingehalten.
So hatten wir den ganzen Tag frei und haben hier mit den Kindern gespielt und gechillt.

17.09.2011

Die erste Nacht verlief ganz gut. Ich war einfach zu kaputt und zu müde, um über eventuelle Krabbeltiere oder die neue Umgebung nach zudenken.

Es gab ein leckeres Frühstück mit Rührei, Purache, noch einem Brei, Toastbrot und Marmelade.
Danach kamen Damen vom Community Center um uns zu begrüßen und uns ein bisschen was zu erzählen.
Die meisten können kein Englisch, sodass die Verständigung sehr schwierig war, aber sie freuten sich, dass wir sie wenigstens mit „Dumela“ auf Sepedi begrüßen und auf ihre Frage „L’Okaie – Wie geht es dir?“ mit „Ke gona – Mir geht es gut“ antworten konnten.

Am Nachmittag sollten wir dem Örtlichen „Chief“, so eine Art Bürgermeister, einen Besuch abstatten, denn er hat das sagen in Kgautswane und muss wissen, wenn es Gäste gibt wie uns.

Eigentlich wohnt er zu Fuß nur ca. 20 Minuten entfernt, aber da die Sonne so heiß war fuhren wir mit einem „Taxi“ hin.
Ein Taxi ist nicht wie bei uns ein kleines gelbes Auto, es ist eher ein kleiner klappriger Bus, der für ca. 8 Leute ausgelegt ist.
Wir fuhren zu 19 Mann, es ist echt Wahnsinn wie viele Leute wirklich in ein Auto passen können.
Eine lokale Fahrt koste nur 6 Rand, das heißt ca. 60 Cent. Bei uns zahlt man wesentlich mehr und das meistens nur für eine Station.

Der Chief war leider nicht da, also besuchen wir ihn im Laufe der Woche noch mal.
Wir gingen zu Fuß zurück, dabei haben wir uns die schöne Gegend etwas genauer angeschaut.

Die meisten Leute haben eine schlechtere Behausung als wir es beim Community Center haben und teilweise haben die auch gar kein fließendes Wasser.
Auf dem Heimweg trafen wir auch wieder viele Leute, die mit uns quatschen wollten bzw. die neugierig waren, was denn eine Gruppe von weißen hier macht.
Unter anderem sahen wir Frauen beim Waschen im Fluss zu und trafen einen sehr netten Polizisten.

Leider musste ich auch feststellen, dass es hier sehr, ich meine sehr viele Hühner gibt. Sie sind nicht immer eingesperrt, also Leute die mich kennen wissen, wie psychisch anstrengend der Rückweg für mich war.

15.09.2011|16.09.2011 Das Abenteuer beginnt...

Die Anreise war lang und aufgrund mangelnden Schlafes auch sehr anstrengend.
Aber nun bin ich angekommen. In Johannesburg hat uns Wendy, eine sehr nette, mitte 60-jährige Britin abgeholt und brachte uns zu unserem Dorf nach Kgautswane.
Unterwegs haben wir Pfannkuchen gegessen und ein großer Pfannkuchen kostete nur 1,40 €. Bei uns bezahlt man für einen kleinen Crepes schon 2,50 €.
Die Landschaft von Südafrika ist wahnsinnig schön. Es gibt viele Berge und unendliche Weiten.
Es ist außerdem sehr abwechslungsreich. Das Land wechselt zwischen grünen Wiesen und Bäumen und staubiger, trockener und roter Erde.

Die Hauptsraßen sind sehr gut asphaltiert, teilweise besser als bei uns in Deutschland. Aber wenn man dann abfährt kommt man auf unebene und sehr holprige Schotterpisten.
So auch der Weg zum Dorf.
Auf dem Weg zu meinem Ziel traf ich auf viele neugierige Blicke, aber eigentlich  waren alle freundlich und viele Menschen winkten und lächelten einem zu.

Um ca. 17 Uhr bin ich dann endlich nach ca. 35 Stunden Reise angekommen. Man ist müde, aber die Aufregung überwiegt. Alle sind sehr nett und empfangen einen „mit offenen Armen“.
Aber man ist trotzdem sehr froh, dass man dieses ganze Abenteuer nicht alleine meistern muss, sondern noch 6 weitere Abenteurer an seiner Seite hat.

Nachdem wir uns vorgestellt und unseren ersten Tee getrunken hatten, konnten wir uns ein wenig einrichten.
Die Zimmer sind eigentlich ganz nett, aber man hat trotzdem ein bisschen Angst vor Spinnen und Schlangen.

Nachdem das Moskitonetz aufgehängt war gab es ein sehr großzügiges Abendessen mit Reis, Kürbis, eine Art Gulasch und Maisbrei natürlich. Ich meine es wären noch viele andere Sachen da gewesen aber leider fallen mir die Namen nicht mehr ein.

Das erste Bad verlief ohne fliessend Wasser, somit kann man es sich sehr schwierig und ungemütlich vorstellen. Das Zähneputzen und die Toilettengänge waren daher auch ungewohnt und komplizierter.