Mittwoch, 16. Mai 2012

Da sind doch mal eben der Hannes und der Manuel vorbeigeflogen...

Ja ja ich weiß, es ist schon wieder eine ganze Weile her seitdem ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe.
Entschuldigung, aber ich war auch beschäftigt.
Über den Urlaub hatte ich ja zwischendurch schon einen kleinen Eintrag verfasst und das andere könnt ihr ja bei Julia, Amelie und Frederike lesen.
Daher schreibe ich jetzt nicht noch einmal über den Urlaub.

Nach der Rückfahrt von Kapstadt nach Johannesburg, die ca. 20 Stunden gedauert hat, war ich erst einmal bei Alys.
Alys ist eine bekannte von Mama Clara und bei der habe ich von freitags bis sonntags übernachtet, da ich ja am Sonntag Hannes und Manuel abholen wollte.
Ich war ziemlich nervös und aufgeregt bei Alys zu schlafen, wir hatten zwar bevor wir nach Port Elizabeth aufgebrochen sind schon eine Nacht dort verbracht, aber diesmal musste ich ja alleine da hin.
Das Haus ist der Wahnsinn, mit eigenem Tennis- und Basketballplatz und Swimmingpool lässt es sich dort schon gut aushalten.
Wirklich auch die Einrichtung, richtig cool.
Aber ich war ja alleine und die können ja nur Englisch, deshalb hatte ich schon ein bisschen Angst.
Den Freitag habe ich dort eigentlich die meiste Zeit nur geschlafen.
Ich hatte ein schönes Gästezimmer mit eigenem angrenzendem Bad. War sehr entspannend ein Zimmer mal wieder ganz für sich alleine zu haben.
Das Badezimmer war auch schön, mit Badewanne und Dusche.
Abends habe ich dann mit ihnen zu Abend gegessen, mich unterhalten, ein bisschen was rausgesucht, was ich mit Hannes und Manu in Johannesburg machen kann und Fern geguckt.
Samstag war ich morgens bei Wendy und habe dort geholfen Spenden zu verladen, denn Wendy wollte den nächsten Tag nach Kgautswane fahren.
Mittags und abends waren wir Essen mit Bekannten von Alys.
Ich hatte meine anfängliche Schüchternheit ein bisschen abgelegt und daher haben wir uns gut unterhalten.
Dann kam auch schon der Sonntag und Alys hat mich wieder zu der Gautrain Station gebracht.
Von da habe ich mich dann mit meinem ganzen Gepäck auf zum Flughafen gemacht.

Etwa eine Stunde stand ich vor dem Gate aus dem sie kommen sollten. Die Leute hatten mich schon alle komisch angeguckt und dachten ich wäre falsch. Denn dort war ja die Ankunft und mit meinem ganzen Gepäck sah ich eher so aus als würde ich wegfliegen wollen.
Hatte mir schon ein bisschen Sorgen gemacht, aber letztendlich kamen dann doch zwei bekannte Gesichter aus dem Gate J.

Von da ging es dann gleich zur Autovermietung.
Irgendwie konnte ich es noch gar nicht realisieren, dass die zwei nun wirklich da waren.
Aber es war gleich so wie immer, jedenfalls kam es einem zu anfangs so vor.
Sie waren etwas müde, aber nach so einem langen Flug ja auch verständlich.
Hannes wurde dann auch gleich mit Englisch konfrontiert, denn die Dame bei dem Autoverleih hat natürlich Englisch gesprochen.
Ich kannte mich ja schon ein bisschen besser aus und konnte daher behilflich sein, so wie ich es feststellen konnte, war Hannes auch ganz froh darüber, dass ich ihm helfen konnte.

Ein kleinen roten Flitzer haben wir bekommen, ein Lightning McQueen Auto wie mein kleiner Neffe Lars jetzt sagen würde.
Wir mussten auch alle sofort an ihn denken, als wir das Auto erblicktenJ.
Ich war auch als Fahrer eingetragen, wir mussten zwar ordentlich extra zahlen, da ich ja noch nicht 21 bin, aber auch da hat es sich meines Erachtens gelohnt.
Denn ich bin ja auch schon zuvor im Urlaub gefahren, sodass ich mit dem linksseitigen Straßenverkehr problemlos klar kam.

Nach leichten Navigationsschwierigkeiten haben wir dann auch unser Hostel gefunden „Bob’s Bunkhouse“.
Ich fand es eigentlich ganz süß und nett, war aber auch schon nach meinem dreiwöchigen Urlaub an das Hostelleben gewöhnt.
Ich weiß nicht, aber ich glaube für Manu war es nicht so einfach. Hannes hat sicher schneller angepasst.
Wir schliefen immerhin mit 10 Leuten in einem Raum und hatten nur ein Badezimmer, was sowohl für Männlein und Weiblein war.

Im Hostel angekommen, haben wir alles erst einmal beschnuppert und natürlich auch uns gegenseitig…nein quatsch, aber na ja nach 7 Monaten ist es schon manchmal ein bischen merkwürdig.
Hannes und Manuel, ja ich eigentlich auch konnten es noch gar nicht glauben, dass sie nun wirklich in Südafrika waren.

Ich hatte schon was rausgesucht, was wir machen konnten. Ein paar Museen. Das Problem war nämlich, dass die meisten Museen am Montag geschlossen haben, daher mussten wir dann gleich los, damit wir den Sonntag noch für ein Museum nutzen konnten.

Wir haben uns dann für das „Museum of Africa“ entschieden, denn das war nicht so weit entfernt und ich war auch noch nicht dort.
War in einer ziemlich verlassenen Gegend. Hannes und Manuel hatten ein bisschen Angst. Aber ich kann es ihnen nicht verdenken, ein bisschen unsicher war ich mir auch, denn es war ja auch für mich das erste Mal ohne Begleitschutz in Johannesburg.
Normalerweise hatten wir ja immer irgendwen dabei Wendy, Alys oder Andy.
Aber es ist alles gut gegangen.
Das Museum war ziemlich leer, besser gesagt wir waren zu Anfang die einzigen.
Zum Glück hat es kein Eintritt gekostet, denn es war nicht gerade ein super spannendes Museum. Es war auch nicht sehr interessant hergemacht.
Aber für umsonst war es dann doch ganz okay. Das Gebäude war schön J.

Danach haben wir uns dann auf die Suche nach einem Einkaufsladen gemacht, allerdings haben wir uns dann für den nahe des Hostels entschieden und da das irgendwo ein bisschen außerhalb von Joburg liegt, hatte der Supermarkt natürlich sonntags zu.
Halb so schlimm, haben wir uns halt etwas zu trinken an der Tankstelle gekauft.
Nachdem wir uns kurz im Hostel ausgeruht hatten, ging es dann auch schon wieder los.
Ich wollte die beiden zu Monte Casino entführen. Das ist die Stadt in einem Haus, da waren wir auch als wir über Weihnachten in Johannesburg waren.
Ich hatte ihnen auch nicht zu viel versprochen, sie waren genau so wie ich damals ziemlich beeindruckt J.
Da haben wir dann ein bisschen rumgeguckt und zu Abend gegessen.
Es war ein anstrengender Tag, gerade für Manu und Hannes, aber ich war auch ziemlich müde, deswegen ging es danach wieder nach Hause und ab ins Bettchen.

Bis 9 Uhr gab es Frühstück von daher war nichts mit ausschlafen, aber das machte nichts denn wir wollten ja eh los und uns was anschauen.
Ich hatte nämlich doch noch ein Museum gefunden, welches auch an einem Montag geöffnet hat.
Das Museum „Cradle of Humankind“.
Es lag ca. eine Stunde von Johannesburg entfernt, aber ich hatte darüber schon mal in Deutschland was bei Galileo gesehen und war daher ziemlich gespannt es nun auch selbst besuchen zu können.
Zunächst haben wir uns aber die Sterkfontein Caves angeschaut, diese waren nämlich auch als Cradle of humankind ausgezeichnet und deswegen sind wir da zufällig hingekommen, denn wir dachten das wäre das Museum.
War aber auch sehr spannend zu sehen.
Von da sollte es dann eigentlich zum Museum, allerdings haben wir uns verfahren und sind in die entgegengesetzte Richtung gefahren.
Der Umweg hatte sich aber gelohnt, denn wir sind an einem Naturreservat für Nashörner und Löwen vorbeigekommen und haben per Zufall auch zwei Löwen am Straßenrand gesehen.
Schließlich haben wir dann auch endlich das Museum gefunden und das war wirklich toll.
Richtig gut gemacht.
Also auch ein schöner Tag, der mit einem Abendessen in einer Shoppingmall zu Ende ging.

Dienstag ging es dann früh morgens los… auf nach Kgautswane.
In Kgautswane vergingen die Tage dann auch wie im Flug, jedenfalls für mich.
Ich habe ihnen die Gegend gezeigt, meine Schule, wir waren in Mapharaphara, die haben während ich arbeiten die Panorama Route gemacht und wir waren zusammen in Burgersfort und in Pilgrems Rest.
In Mapharaphara wollte ich ihnen eigentlich einen „Baobab Tree“ zeigen, das ist ein religiöser Baum.
Ich hatte selber noch keinen richtigen gesehen und in Mapharaphara war ich auch noch nicht.
Leider wurde uns nicht erlaubt, dort rum zulaufen und zwar vom dortigen Chief. Es war nicht sehr schlau gewesen ohne Mama Clara dahin zufahren, denn die hätte das bestimmt regeln können.
Aber da haben Hannes und Manu wenigstens auch wieder ein Stück südafrikanische Kultur mitbekommen.
Dann waren wir noch im Kruger Nationalpark.
Ich fand es super. Klar eigentlich kennt man die Tier ja schon aus dem Zoo, aber sie freilaufend zu sehen ist doch noch mal etwas anderes.
Und ein Elefant hätte auch fast unser Auto zermalmt, da wünscht man sich dann manchmal doch den Zaun wie im Zoo, der einen beschützt.
Aber alles gut gegangen.

Ich hoffe den Jungs hat es gefallen. Ich fand es eigentlich sehr gut das sie da waren auch wenn ich als ich von Hannes Plan hörte hierher zu fliegen zu erst ein bisschen skeptisch war.
Erst dachte ich, dass ich für mich das Jahr dann nicht geschafft hätte. Also die von mir selbst auferlegte Prüfung ein Jahr ohne zu Hause auszukommen.
Aber dann hab ich mir gesagt, dass es kein mogeln ist, denn erstens sind es ja nicht meine Eltern, die vorbeigekommen sind, sondern Freunde und zweitens habe ich dann wenigstens zwei Leute zu Hause sitzen, die wenigstens ein kleines bisschen nachvollziehen können von was ich spreche und ein Bild vor Augen habe, wenn ich was erzähle.
Außerdem habe ich mich natürlich auch riesig gefreut zwei bekannte Gesichter endlich wieder zu sehen.
7 Monate sind dann doch schon eine gewisse Zeit und ja man vermisst seine Freunde und Familie J.
Aber manchmal muss ich zugeben, war ich auch ein bisschen genervt von den beiden. Sie haben natürlich viele Fragen gestellt über Sachen, die für mich mittlerweile schon selbstverständlich sind. Es ist als ob man zwei kleine Kinder neben sich hat, die einen alles fragen und hinterfragen.
Dabei hab ich erstmal gemerkt, wie sehr ich hier doch schon zu Hause bin und wie gut ich mich eingelebt habe.
Nach einer sehr kurzen Zeit aber fingen die beiden auch an über Südafrika zu urteilen und zu erzählen ja das ist ja so und so hier.
Das hat mich richtig gestört, sie sind zwei Tag da und meinen sie kennen schon Gott und die Welt und können mir Südafrika erklären.
Außerdem beschweren sie sich über Sachen, da dachte ich mir mein Gott typisch Deutsche.
Auch da konnte ich dann realisieren, wie ich mich dann wohl doch schon verändert haben muss, um nicht mehr ganz so deutsch zu denken.
Ergänzend dazu kann ich mir nun auch ausmalen wie schwer es werden wir wieder nach Deutschland zu kommen.
Denn werde ich ja auch wieder mit dem Deutschen Standard konfrontiert und mit ganz vielen Menschen, die mich fragen werden „Und… wie ist Südafrika?“.
Da kann ich nur sagen: „Ja doch… die Landschaft ist ganz schön.“
Mehr kann ich gar nicht sagen bzw. ich habe gemerkt zu näheren Erläuterungen habe ich auch gar keine Lust. Das Problem hatte ich auch bei Manu und Hannes.
Man hat einfach keine Lust mehr darüber zu sprechen, welche Unterschiede es gibt und was man erlebt oder was anders ist.
Denn ich habe festgestellt und ich glaube den anderen Freiwilligen geht es auch so, dass man zwar erzählen kann, was man gesehen und erlebt hat, es sich aber eh keiner Vorstellen kann, wenn man es nicht selber erlebt hat.
Die beliebteste und beste Erklärung bleibt so oder so: „TIA Bro… This is africa!“

So aber nicht das Hannes und Manuel jetzt denken, sie hätten besser nicht kommen sollen.
Nein, nein ich habe mich richtig gefreut, dass sie da waren und möchte mich bedanken, dass sie die lange Reise auf sich genommen haben und sich Zeit genommen haben, um mich hier zu besuchen und ein Stück meines neuen Lebens kennen zu lernen.

Vielen lieben Dank ♥

Ps: Fotos habe ich hierzu leider keine...die haben alle Hannes und Manuel mitgenommen, bei Bedarf muesst ihr euch dann an die wenden oder einfach noch 3 Monate warten und dann koennt ihr sie mit live Erklaerung haben ;)

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