Sonntag, 19. Februar 2012

Back again in Kgautswane...

Und wieder einmal zurück im guten, alten Kgautswane.
Ich war eine Woche auf Zwischenseminar in Dullstroom, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Lydenburg.
Es ist mal wieder eine gewisse Zeit her, seitdem ich den letzten Blog verfasst habe, aber da meine Mitabenteurerinnen etwas fleißiger im Schreiben sind, kann man bei ihnen schon die meisten Ereignisse lesen. Daher denke ich meistens, dass es nicht notwendig ist, auch noch mal über besagte Ereignisse zu berichten.
Einen kleinen Überblick gebe ich dann aber doch mal…
So was habe ich denn so gemacht?
Die Schule ist wieder losgegangen, also sieht der Alltag meistens so aus:
Morgens geht es mit Max zur Schule bis ca. 14.30 Uhr. Danach esse ich fix Mittag, denn montags und dienstags steht dann schon unsere Sepedilehrerin auf der Matte und wartet, dass sie mit dem Unterricht beginnen kann.
Der Unterricht endet meistens so gegen 16.30 Uhr. Dann versuche ich meine Kameraden hier zum Basketball spielen zu motivieren, womit ich nicht immer bei allen Erfolg habe, aber meistens spielt doch irgendwer mit.
Dann spiele ich Basketball, manchmal spielen auch welche von unseren südafrikanischen Freunden mit.
Je nachdem wie lange wir spielen, wird noch eine Partie Tennis angeschlossen oder gleich duschen gegangen.
Da es sehr früh dunkel wird und ich meistens auch schon immer früh müde bin, ist der Tag dann meistens schon gelaufen. Vielleicht noch kurz in den Computerraum ein paar Mails checken und Essen, danach ist dann aber auch Bett angesagt.
So verläuft fast die ganze Woche, denn mittwochs haben wir noch Afrikaansunterricht.
Donnerstag machen wir dann ja meistens noch die Shoptour für das SAP-Projekt. Tja und so ist dann eigentlich nur der Freitagnachmittag ganz frei.

Was habe ich sonst so gemacht?
Wir waren in einer Platinmine und waren mit Mama Clara in einer Campinganlage zum schwimmen.
Dann gab es noch Athletikwettkämpfe an meiner Schule, also bzw. meine Schule hat daran teilgenommen, stattgefunden hat der Wettkampf woanders, kann mich aber leider nicht mehr an den Namen des Dorfes erinnern.
Richtig heiß war es an dem Tag. Da Max sich schon aufgemacht hatte in seinen „3 Wochen Urlaub“, ist Manuel mitgekommen.
Die Sonne hat wirklich gebrannt und es gab so gut wie keinen Schatten.
Daher wurden dort auch zum ersten Mal unsere Erste Hilfe Künste gefragt. Erst sind zwei Mädchen zusammengeklappt. Da war die Lage noch relativ klar, in den Schatten packen und Beine hoch.
Die Afrikaner hatten leider nicht so die Ahnung, die wollten die beiden Mädchen sogar noch mal rennen lassen.
Später ist dann aber noch einmal ein Mädchen zusammengeklappt. Manuel und ich waren eigentlich gerade am Essen und haben es nur von weitem gesehen.
Manuel meinte er geht mal hin, denn da die Afrikaner nicht so die Ahnung gezeigt hatten, wollte er mal nachschauen, ob das Mädchen auch Hilfe bekommt.
Das Mädchen lag immer noch auf dem Bauch auf dem Boden, deshalb bin ich dann auch hinterher gegangen.
Vor Ort angekommen hatte ich gemerkt, dass das Mädchen schnell atmet bzw. nicht rivhtig Luft bekommt. Daher hatte ich dann vorgeschlagen es ein bisschen aufrecht hinzusetzten. Lernt man ja, damit schön Platz da ist zum atmen. Echt ey, also Erste Hilfe Kurs schön und gut, aber wenn man dann wirklich in einer ernsten Situation ist, in der man es anwenden soll, huch dann weiß man doch nicht so genau, ob man das alles so richtig macht.
Egal, das Mädchen brauchte nun mal Hilfe, also mussten Manuel und ich einfach Handeln und so tun als hätten wir Ahnung.
Zunächst habe ich dann eine Lehrerin gefragt, ob sie das Mädchen fragen kann was es denn hat. Ob es schlecht atmen kann oder ob ihr schlecht ist. Ist immer blöd mit der Sprache, denn Englisch hat das Mädel gar nicht verstanden und daher war ich froh, dass die Lehrer wenigstens übersetzen konnten.
Als wir das Mädel dann mit stützender Hilfe aufgesetzt hatten, habe ich es erstmal versucht zu beruhigen, damit es erstmal wieder langsam und gleichmäßig atmet. Ging aber nicht so gut, sie war total schlapp und konnte noch nicht einmal von selber die Arme heben. Als Manuel und ich ihr ein bisschen Wasser geben wollten, hat sie das mit Schaum wieder ausgespuckt. Ich dachte sie müsste sich übergeben, also stabile Seitenlage her. Aber die Augen waren so komisch und sie ist uns auch fast weggeklappt. Ab da dachte ich mir okay, dass wird mir zu heavy, da muss ein Arzt her.
Also haben Manuel und ich beschlossen, dass sie schnellst möglich in eine Klinik muss oder ein Arzt oder so was sie behandeln muss, ich meine wir sind ja schließlich nur irgendwelche „Möchtegern Ersthelfer“ was sollen wir denn da groß tun?
Das Mädchen hat immer noch schlecht Luft bekommen. Bis die Lehrer dann erstmal einverstanden waren bzw. eingesehen haben, dass sie wirklich zur Klinik muss, hat es schon eine Weile und ein bisschen Überredungskunst gedauert. Ich glaube der Ernst der Lage ist denen bis heute nicht ganz klar.
Manuel hat sie dann zum Auto getragen und dann hat uns der Principal der Dipitsi Primary School zur Klinik gefahren. Die war zum Glück nur ein paar Minuten entfernt, denn auf der Fahrt hatte ich Mühe das auf meinem Schoß liegende Mädchen wach zu halten und dazu zubringen langsam und gleichmäßig versuchen zu atmen. Außerdem hat es weiterhin so komisch gesabbert.
In der Klinik angekommen, war erst mal keiner da der uns geholfen hat.
Manuel und ich von nichts eine Ahnung, wie das da abläuft und uns schicken die darein mit dem Mädel. Super!
Na endlich hat uns dann auch mal jemand war genommen. Dann sind wir mit dem Mädel zusammen in  ein kleines Zimmer und haben sie da auf eine Liege gepackt.
Zwei dicke Tanten waren da drin, die konnten sich kaum in dem Raum bewegen.
„Sauerstoffmangel hat die Gute“, ach Mensch echt? Darauf wäre ich echt jetzt nicht gekommen, sie bekommt ja auch erst seit ca. 10 Minuten nicht mehr richtig Luft.
Tja dann wollten sie ihr eine Sauerstoffmaske aufsetzten. Leider haben sie dann bemerkt, dass die Sauerstoffflasche leer ist. Natürlich achtet man auf so etwas in einer Klinik nicht vorher. Nein.
Gut, also warten bis eine neue Sauerstofflasche hergezaubert wird.
In der Zeit ist das Mädchen schon im ganzen Körper am verkrampfen. Alter so was hab ich auch noch nicht gesehen. Erst das Bein, dann der ganze Körper und die Finger haben sich gar nicht mehr gelöst. Und ganz viel Schaum kam aus dem Mund.
Die hatte den nächsten Tag bestimmt den Muskelkater ihres Lebens, krass!
Endlich hatten die zwei Tanten es dann soweit und konnten dann dem Mädel Sauerstoff geben.
Eine Infusion hat sie auch bekommen, leider hatte die Frau vom Kanüle setzen glaube ich nicht so viel Ahnung, denn das Blut spritze durch die Gegend.
Na ja und dann waren wir halt ca. einer dreiviertel Stunde bis Stunde in der Klinik und dann haben wir das Mädel schon wieder mitbekommen.
Alter, die Lehrer am Sportfeld und auch der Principal haben immer noch nicht gepeilt, dass sie hätte abnippeln können.
Weiß nicht also da verstehe ich die Afrikaner nicht…
Komisches Erlebnis war es vor allen Dingen, weil man da einfach die Verantwortung übernehmen musste.
Normalerweise war es bis jetzt immer so, dass man Eltern, Lehrer oder sonst wen rufen konnte, der erwachsen war und sich dann um das Mädchen gekümmert hätte, der gesagt hätte was zu tun ist.
Aber da mussten Manuel und ich die verantwortungsbewussten und die erwachsenen sein und handeln.
Ein anstrengender Tag!

Was war sonst noch so los?
Mmmhh, Valentinstag war am Dienstag. Hier dürfen die Kinder dann in Zivilkleidung zur Schule kommen, wenn sie möchten, anstatt in Uniform. Und normalerweise trägt man dann an diesem Tag rot und weiß.
Außerdem wünscht sich fast jeder „Happy Valentinesday“ und nicht nur Paare.

Tja und sonst sitze ich hier in der Schule, ohne Max und versuche die 4. Klässler in Mathe zu unterrichten.
Am Freitag geht es dann wieder zum nächsten Athletikwettkampf, denn 12 Schüler von unserer Schule sind weitergekommen. Hoffe da habe ich keine Erste Hilfe Erlebnisse ;).